Die Baselstrasse bietet die Welt im Kleinen. Das Angebot reicht von Kleidung aus Afrika bis zum Frühschoppen in der urchigen Beiz. Eine Tour durch den Clash der Kulturen.
Es gibt die Baselstrasse bei Tag und es gibt die Baselstrasse bei Nacht. Meine Erinnerungen an die Nacht sind stets etwas verschwommen. Da gibt es wummernden Bass, viele Zigaretten an der kalten Luft und freudiges Wiedersehen mit Menschen, die man nur beim Feiern trifft.
Bis vor kurzem kannte ich die Baselstrasse bei Tag kaum. Dadurch sah ich nur einen sehr kleinen Teil von diesem doch sehr diversen Quartier. Hier gibt es Läden, in denen reihenweise hinduistische Götterbilder von der Decke hängen. Es gibt Läden, die verkaufen neben Teppichen, Schmuck und Gewürzen auch Mittagessen und in den Barber-Shops sitzen immer mindestens drei Leute, die nur zum Reden da sind.
Deshalb ist die Baselstrasse auch nebst dem Ausgangsangebot einen Ausflug wert. Denn Gespräche mit den Betreiber*innen der verschiedenen Läden ist eine sehr einfache Methode, um neue Kulturen kennenzulernen.
Kaffeerituale und Haarverlängerungen
Als ich den Laden von Sara David betrete, ist sie zunächst zurückhaltend. Mit der Zeit öffnet sie sich aber und beginnt, mir das Sortiment in den Regalen zu zeigen. Neben Haushaltsgegenständen und Lebensmitteln verkauft Sara auch Haar-Extensions, Perücken und Kosmetika.
Seit sieben Jahren führt Sara den kleinen Laden zusammen mit ihrem Mann. Im Sortiment stehen hauptsächlich Produkte aus Eritrea und Äthiopien. Eritrea hat sich 1993 von Äthiopien abgespaltet, dennoch verbindet die beiden Länder viele Traditionen. So finden sich in Saras Laden beispielsweise die weissen Kleider, die christlich-orthodoxe und muslimische Personen aus Äthiopien und Eritrea an Feiertagen tragen.
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