Zum Inhalt springen

Das plant das «Hirscheneck» mit dem Nachbarhaus

Der Lindenberg 21 in Basel wurde von der Dachgenossenschaft des «Hirschenecks» gekauft. Darin soll ein Kulturraum mit sozialem Interesse entstehen.

Nun ist klar, was mit der Liegenschaft am Lindenberg 21 in Basel passieren wird: Die Dachgenossenschaft des Hirschenecks, die das Gebäude kürzlich erworben hat, will das Gebäude für soziale und kulturelle Zwecke nutzen. «Wir wollen einen kollektiv organisierten, niederschwelligen Raum schaffen», sagt Jürgen Saalfrank, Mitglied der Dachgenossenschaft.

Drei Jahre Leerstand

Vorherige Eigentümerin des Lindenberg 21 war die Christoph-Merian-Stiftung (CMS). Bis 2021 war die Gassenküche im Keller, dem Erdgeschoss und dem ersten Stock eingemietet. Sie verliess das Gebäude während der Coronapandemie aus Platzgründen, seither standen drei Stockwerke im Haus leer.

Im zweiten und dritten Stock ist seit 2012 eine Wohngemeinschaft zuhause, sie zählt heute acht Personen. Kurz nach Auszug der Gassenküche gründete diese WG den Verein Vario, welcher die leerstehenden Räume beleben wollte.

Doch im Sommer 2022 hat die CMS die Liegenschaft für 2,2 Millionen Franken zum Verkauf ausgeschrieben.

Keine Luxuswohnungen erwünscht

Auf den Verkauf wurde die Dachgenossenschaft aufmerksam: «In unseren Augen macht es Sinn, dem Immobilienmarkt Häuser zu entziehen und sie für soziale Projekte zu nutzen», meint Saalfrank.

Doch nicht nur politische Gründe spielten beim Kauf eine Rolle. Denn das «Hirscheneck» ist auch ein Nachtlokal. «Wir sind darauf angewiesen, dass Mieterinnen und Mieter im Haus leben, die es uns erlauben, weiterhin Konzerte und Partys im Keller zu veranstalten», meint Luca Piazzalonga, der hauptsächlich für den Keller des Hirschenecks zuständig ist.

Und auch die WG war daran interessiert, dass im Haus keine Luxuswohnungen entstehen: «Wir sind alle im kulturellen oder sozialen Bereich tätig und auf günstigen Wohnraum angewiesen», sagt die Bewohnerin und Vario-Mitglied Claudia Berger.

Hier verteilte die Gassenküche Essen für sozial benachteiligte Personen.Bild: Lisa Kwasny
In diesem Keller will eine Kampfsportschule einen Trainingsraum einrichten.Bild: Lisa Kwasny

Deshalb trat die Dachgenossenschaft an die CMS heran. Die CMS war von der Idee überzeugt und verkaufte den Lindenberg 21 für einen vergünstigten Preis von 1,15 Millionen Franken an die Dachgenossenschaft. Sie begründen dies gegenüber der bz mit dem sozialen Hintergrund des Projekts.

Raum für Musik, Sport und Theater

Die Dachgenossenschaft übergab die Verwaltung der Räume dem Verein Vario. «Wir wollen die Räume nicht einfach vermieten, sondern eine kollektive Nutzung erreichen», sagt Claudia Berger. Welche Gruppen daran beteiligt sind, soll am Geburtstagsfest des Hirschenecks am 30. April vorgestellt werden. Doch soviel verrät Berger bereits : «Die Räume sollen für Musik-, Theater- und Tanzproben und Sitzungen dienen.» Im Keller will eine Kampfsportschule trainieren.

Hier wird bereits für das Konzert am Samstag geprobt. Ein Streichtrio spielt klassische Stücke.Bild: Lisa Kwasny

«Für das ‹Hirscheneck› bedeutet der Kauf eine Möglichkeit, nicht nur Punkrockkeller zu sein, sondern auch Raum für Kleinkunst zu haben», meint Piazzalonga.

Wie das genau aussieht, zeigt sich am 30. April. Ein kleiner Einblick bietet sich aber bereits am Samstag: Ein Streichtrio spielt klassische Stücke in der Atmosphäre eines Wohnzimmerkonzerts.

https://www.bzbasel.ch/basel/basel-stadt/linkes-szenelokal-lindenberg-21-jetzt-steht-fest-was-das-hirscheneck-mit-dem-nachbarhaus-vorhat-ld.2596856

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert